Als München in der AGENDA 21 etwas hoffnungsvoller war, viele Initativen zusammen wirkten, um die Beschlüsse von Rio ins Bewusstsein der Stadtgesellschaft zu bringen, war einer der Leitsätze:

Von München soll kein Schaden ausgehen …

Ganz schön blauäugig, bei all der Waffenindustrie, die den reichtum bringt, sagt der Pessimist,

aber ein hoffnungsvolles Signal für die Zukunft – auch unserer Kinder – die ohne Waffen leben sollen.

Nun meinen wir andere Sorgen zu haben, und es sind doch die gleichen: Die Geschäfte versauen unsere Lebensgrundlagen, der erste Beschluß der beundesregierung nach ihrer Corono-Pause war die Genehmigung weiterer Waffenexporte.

Wo der Schaden in München entsteht und zu verantworten ist, ist hier zu finden:

In Allach wurden doch schon immer Panzer gebaut und getestet? Politiker-Gemogel zum Ortstermin?

Beschwerde und Nachfrage
zur Panzerteststrecke mit Krauss Maffei

… seit gestern ist die Öffentlichkeitsbeteiligung zum Antrag Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG auf Genehmigung gem. § 4 i.V.m. § 10 BImSchG der bestehenden Panzerteststrecke beendet.

Wie Sie sicher schon erfahren haben, gibt es einen erheblichen Protest der betroffenen Bürgerinnen und Bürger aus der Waldkolonie, Trinkl-Siedlung und Hackersiedlung. Seit Jahren beschweren wir uns über den unerträglichen Lärm.

 Nehmen Sie bitte dieses Schreiben als weitere Beschwerde an.

 Darüberhinaus frage ich Sie, was Ihr Referat für den Schutz der betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu tun gedenkt?

 Der Lärm der fahrenden Panzer ist unerträglich, besonders der tieffrequente Schall ist in keinster Weise hinzunehmen, macht krank, mindert die Lebensqualität und letztendlich die Lebensdauer.

Können Sie sich vorstellen 250 m von der Teststrecke entfernt zu wohnen?

Und nein: wir sind nicht erst zugezogen und hätten es wissen müssen. Mein Mann und das Haus waren vorher da, nämlich seit 1961.

 Die Waldkolonie ist mittlerweile als reines Wohngebiet ausgewiesen. Allach verdichtet sich: auf dem Diamalt Gelände entstehen ca. 780 Wohnungen. Wir brauchen Wohnungen, das ist richtig und wichtig – aber jetzt kommt das Unvorstellbare- das neue Quartier ist ca. 300 m Luftlinie von der Panzerteststrecke entfernt. Ehrlich jetzt?

Zeiten ändern sich und früher mag das mit der Teststrecke auch gegangen sein. Aber jetzt haben wir andere Bedingungen – Allach wird urban und ist ein wohnungsmäßig wachsender Stadtteil. Da muss nun die aktuelle Situation neu bewertet werden – eine Panzerteststrecke  gehört sicher nicht in eine Großstadt. Und genau da sehe ich die Aufgabe bei Politik und Verwaltung, diese Prüfung zu übernehmen und für die Gesundheit und ein gutes Leben für alle in der Stadtgesellschaft zu sorgen.

Wollen Sie oder will die Stadt München diese Panzerstrecke wirklich genehmigen? Wollen Sie, dass es zukünftig nicht mehr Weltstadt mit Herz – sondern Weltstadt mit Panzerteststrecke, Lärm und Abgasen heißt? Kennen Sie eine weitere Großstadt, die mit letzterem Titel konkurrieren könnte?

 Treten Sie mit Krauss Maffei Wegmann in Verhandlungen, zeigen Sie das Dilemma auf und machen Sie Angebote!  Bei der Krauss Maffei Group (genau gegenüber) geht’s doch auch – ein Umzug nach Vaterstetten ist möglich. Was wir aber nicht hören wollen und brauchen: das übliche Totschlagargument „… Aber die Arbeitsplätze“. Nein, es werden keine Arbeitsplätze vernichtet, sondern nur verlegt. Über diese Phase in der Diskussionsrunde sind wir doch schon drüber.

 Und zum Schluss unserer dringender Appell und Bitte und vorweg die Frage an Sie:

Sind der Stadt München die Panzer wichtiger als die Anwohner? Das glaube ich eigentlich nicht. Umso wichtiger ist es, dass Sie ein Zeichen dagegen setzen und am 14.7.2020 an der BA23-Sitzung teilnehmen, sich unsere Sorgen, Nöte und unsere Fragen anhören, die wir an den KMW Vertreter stellen werden.

Lassen Sie uns – und dem Fall sind das die Vertreterinnen und Vertreter der Interessensgemeinschaft – ins Gespräch kommen, gerne machen wir uns dafür auch auf den Weg in Ihr Amt. Das wäre dann quasi  eine Bürgersprechstunde bei der Referentin  – hört sich doch gut und bürgernah an. 

Du darfst mich gern verfolgen ...