Prävention mit Theater-Methoden bei den Zielgruppen ansiedeln
Was zum Thema Aids in anderen Breitengraden erfogreich angewandt wird,
kann auch bei uns in Jugendarbeit und Schule wirksam werden: *Beispiel
Wenn Jugendliche und Schüler die Themen der Prävention selbst in Szene setzen,
und die intensive Auseinandersetzung im Publikum dazu angeregt wird,
kann ein Thema nicht an ihren Erfahrungen und Realitäten vorbeigehen.
Es entstehen dabei keine moralischen Apelle, sondern Bilder ihrer eigenen Dilemma:
Wie stehe ich in den Augen der Anderen mit diesem oder jenem Verhalten da?
Welche möglichen Varianten und welche Auswege, aber auch welche Hilfen gibt es?
Dabei können sowohl die Themenbereiche Aids und Sexualität,
als auch Drogen und Konsum angesprochen und zur Wahl gestellt werden.
Zur Ansiedlung eines gelungenen Forum-Theater in der Jugendarbeit und Schule
kann eine eigene Workshop-Erfahrung gute Grundlagen schaffen:
Dann können Sie selbst die Jugendlichen und Schüler zur Erstellung von Szenen anleiten,
oder TheaterpädagogInnen / SozialpädagogInnen / Präventionsmitarbeitende einladen.
Die Methode des Forum und die Arbeit des Joker sollte einmal erlebt sein,
damit sie den KollegInnen wie den Zielgruppen logisch erläutert werden kann.
Einführungstag mit dem Pädagogischen Institut
Workshop mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt / Prävention in Vorbereitung
*Beispiel:
Auf dem staubigen afrikanischen Dorfplatz fangen ein paar Fremde an, eine Bühne aufzubauen.
Die Kinder schauen schon neugierig, die Jugendlichen gesellen sich allmählich dazu. Vorsichtig
kommen auch die ersten Frauen dazu, dann die Männer und die Alten.
Die Theaterleute beginnen, sich umzukleiden, etwas zu schminken, bis ihre Rollen klar sind:
Die junge Frau, die ausgehen will, der junge Mann, die Eltern und noch ein paar junge Leute.
Die Geschichte beginnt: Ermahnungen die abgewiesen werden, Einschüchterungsversuche.
Ankunft im Kreis der Freundinnen und Freunde, zuerst locker, doch ein Konflikt bahnt sich an,
Verhalten wird erwartet und eingeklagt.
Das Dilemma wird klar: Zu den Freundinnen halten oder den anderen Erwartungen folgen?
Das Stück wird unterbrochen, Unruhe im Publikum:
Eine Joker-Figur fragt das Publikum, wie die Hauptfigut weiterspielen soll:
Moralisch oder Unmoralisch?
Das Dilemma wird ausgesprochen, Meinungen zu den Möglichkeiten, vielleicht auch Auswege.
Wortführende werden auf die Bühne gebeten,
wenn sie nicht bereit sind, kann ihr Vorschlag auch von den SchauspielerInnen gespielt werden.
Es folgt die Frage der Joker-Rolle, ob nun alle zufrieden sind: Andere Meinungen werden bestärkt.
Wieder die Möglichkeit, eine andere Version selbst zu spielen, oder vorgespielt zu bekommen.
Weiter offene Fragen, bis das Publikum in den Diskussionen zurückgelassen wird:
Das Stück hat gewirkt, auch ansonsten tabuisierte Themen können angesprochen werden.
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